Das Kind im Manne…

(oder, Zitat meiner Frau: „Auch das noch!“)

 

Wie ich an anderer Stelle schon erzählt habe, ist der Schritt zur Eisenbahn unter Anderem einer meiner Kindheitsträume zu schulden. Ich wollte halt – und das ist der erste Berufswunsch, an den ich mich erinnern kann, Lokführer werden. Ja und da fühlt es sich ja schon fast logisch an, dass ich als Kind voll auf Modellbahnen abgefahren bin. Damals war es noch H0 und am Liebsten von Fleischmann (alles analog, versteht sich). Was das „Gucken“ betrifft, so hat mich diese Faszination auch nie losgelassen. Was das „Machen“ oder eher „Basteln“ betrifft, ja nee. Ich wollte immer lieber los spielen, als erst Äonen an Gleisbereichen, Feldwegen oder was auch immer rumzufrickeln. Hatte ich wohl nie genügend Geduld oder so.

 

Mit dem Alter kommt wohl offensichtlich auch die Ruhe, so dass ich, neben meinen vielen anderen Freizeitbeschäftigungen – oder eben Hobbies – nun doch wieder mit dem Modellbahnen angefangen habe. Nicht mehr in H0 sondern der Baugröße 1:160, also Spur n. Dabei interessieren mich fortschrittliche ÖPNV Strukturen am Meisten. Und wo findet man die? Richtig in Asien. Genauer gesagt, als einem von vielen guten Beispielen dort, rund um das Ballungszentrum der Haupstadtregion Tokio.

 

JR E235-3000

Betrieben in der Hauptsache von JR EAST (also East Japan Rail) und mit der Baureihe E235-3000 mittlerweile sowas von in der Zukunft angekommen. Dabei überpünktlich und nicht nur durch „Shisa Kanko“ super sicher.

 

Aktuell ist das Ganze noch eine Teppichbahn oder sagen wir in unserem Fall lieber Parkettbahn. Aber in Zukunft ist der Bau von Modulen geplant. Diese sollen dann (im Groben) die Maße 100 x (max.) 30 cm haben und die Trasse soll im Fokus stehen. Dazu soll schemenhaft „Umwelt“ angedeutet werden. Geplant ist, dass die Anlage analog betrieben wird, im weiteren Ausbau aber ein digitales Signalsystem haben soll. Dieses soll fähig sein, durch Achszählkreise Blockabstände selbstständig zu verwalten, prüfen und – bei Freiheit – auch frischalten zu können. Der „Spieler“ soll sich in dieser Welt dann zunächst vollkommen Analog auf „seinem“ Stromkreis bewegen und auf die Signale und Freigaben achten müssen, im Endausbau soll dann digitalisiert werden, so dass „Blockabstand“ dann  bei mehreren Zügen je Richtung auch ein echtes Thema werden kann.

 

Ein erster Probeaufbau mit zwei Wendeschleifen und rund 10 Metern Strecke, einmal Quer durchs Wohnzimmer:

E235-3000 Mittelwagen

Insgesamt gibt es bereits einen acht Wagen-Zug der JR-Serie E235-3000 und einen 10 Wagen-Zug der Baureihe E233-3000 (Besonderheit, die hat auch Doppelstock-Wagen im Zugverband) und Schienen für eine rund 35 Meter lange zweispurige Strecke. Das entspricht rund 5,6 km in der Realität. Da ich meine Strecke im Ring aufbauen will, soll sie sich an die Tokioter Yamanote Linie anlehnen. Das ist eine 34,5 km lange Ringlinie um die Innenstadt Tokios. Das Original hat 30 Haltestellen, was bedeuten würde, dass ich auf meiner Strecke rund 5 Haltestellen abbilden könnte. Wie gesagt angedeutet, nicht bis ins Detail ausdekoriert oder den Originalhalten nachempfunden.

 

E233-3000 Doppelstockwagen

Die besten Quellen für diese Interessenwelt sind Kato und Tomix (oder Tomytec). Kato bietet dabei mit seinem UNITRACK-Gleis an, die Bahn tatsächlich problemlos erst mal als Teppichbahn laufen zu lassen. Im späteren Anlagenbau werden die einfachen Gleisstrukturen dann die Sache vereinfachen. Aber auch hier kann kreativ mit Flexgleisen gearbeitet werden.

 

Geplant ist also eine Anlage mit 4 Haltepunkten und einem zentralen „Bahnhof“, der mindestens 4 Gleise (zwei je Richtung) haben soll. Weiterhin sollen JR Ganzzüge (also 10-Wagen-Garnituren) problemlos zumindest an zwei der Haltepunkte und in den Bahnhof passen.

 

 

Weiterhin soll es je Richtung eine Aus- und Einfahrmöglichkeit aus und in dem/den „Kreis“ geben, um in einen Schattenbahnhof ein- und aus diesem wieder ausfahren zu können. Auf dem Bild links sieht man die Einfahrt. Die Gleise werden verlängert und dann der Weichenabschnitt gespiegelt, so dass auf beiden Seiten eine eingleisige Strecke in und aus dem „Depot“ führt. Auch hier sollen wieder Ganzzüge (10 Wagen) und Doppeltraktionen (aus zwei 5-Wagen-Zügen) Platz haben. Zunächst soll es bei Tokioter Nahverkehr bleiben. Ob irgendwann auch mal Shinkansen-Züge dazukommen werden, weiß ich nicht. Dann würden auch der Halteplatz an den Plattformen knapp.

Auf jeden fall eine Geschichte, die die ein oder andere Fortsetzung hier auf der Homepage erleben wird. Videomaterial natürlich eingeschlossen.

 

 

Mittlerweile sind viele bestellte Teile eingetroffen und Vieles ist noch unterwegs. Neu dabei sind Ergänzungssets für Züge, die die Wagen für den E235-3000, und den E233-3000 aber auch neue Züge, wie der „001 Lawiev“ in 8-Wagen-Traktion oder Gleise und den mit 160cm ziemlich langen ersten Bahnhof. So langsam geht es an die Trassenplanung für die Anlage. Geplant sind insgesamt ja rund 35 Meter in Modulbauweise. Aber lassen wir uns überraschen…

– to be continued –